» Übersicht
» Neuigkeiten
» Reviews
» Interviews
» Konzertberichte
» Links
» Suchen
» Kontakt
» Über uns
» Datenschutz
» Impressum
WITT, JOACHIM - dom

Weitere Informationen:
http://www.joachimwitt.de
“Goldene Reiter”, mit diesem Kult-NDW-Song von 1981 assoziieren wir sicherlich alle Joachim Witt. Dass es in diesem Song um eine schizophrene Person geht, die in die Psychiatrie eingewiesen wird, haben damals wie heute die wenigsten verstanden. Dabei hatte Joachim Witt nur seinen schwermütigen Gemütszustand ausgedrückt, den er bis heute nicht abgelegt hat. Das zeigt sich auch in seinen zweiten Hit „Die Flut“ Ende der 90er, welchen er zusammen mit Peter Heppner von WOLFSHEIM aufnahm. Im Fahrwasser von der Flut waren noch „Das geht tief“ und „Eisenherz“ etwas erfolgreicher, danach war es wie schon in den Jahren zuvor, ruhig um ihn, obwohl er musikalisch aktiv war. Er fand mit seinen mal tragischen, mal rockigen und mal NDH - Songs nur nicht den Zahn der Zeit.
Mit seinem neuen Album „Dom“ erhofft sich Joachim Witt nun seinen dritten Sommer, nach dem goldenen Reiter auf der Flut. Aber schon die Vorabsingle „Gloria“ bzw. das Video konnte mich nicht überzeugen. Jetzt, nach zigfachen anhören des Albums gefällt mir „Gloria“, welches auch der erste Track des Albums ist, schon wesentlich besser, aber ein Hit wird der Song trotzdem nicht. Besser gefällt mir da schon der zweite Song „Jetzt geh“, vielleicht auch, weil er mich stark an UNHEILIG erinnert. Ab dem dritten Song „Tränen“ wird es melancholisch auf dem Album. Eine depressive Stimmung zeichnet auch die 8 weiteren NDH - Songs aus, die mal mehr rockig, mal mehr elektronisch ertönen. Dieses spiegelt sich auch oft in den Titeln wie „Komm nie wieder zurück“, „Untergehen“, „Beben (und ich erreich kein Ufer)“ u.a. wieder. Im Kontrast zu Joachim Witt Sprechgesang singen vier lieblich klingende Frauen, meistens Michelle Leonard, und ziehen damit die Songs noch tiefer in die Dunkelheit.
Subjektiv gesehen, ist das Album zu schwermütig für mich.
Nihilisten werden „Dom“ vor allem bei extremen Wetterbedingung genießen ! Das Album passt sehr gut zu einen gewaltigen Herbststurm oder einen derben Kälteeinbruch. Wenn man dann vor dem Kamin die 47 Minuten des Album lauscht, muss man allerdings aufpassen, dass „Dom“ nicht der Soundtrack zum Suizid wird.
Geschrieben von Karsten Conform am 03.10.2012, 00:00 Uhr
Kommentieren
Weitere interessante Reviews
Lord Bishop Rocks - Tear Down The Empire
Geiler Typ, wie konnte der so lange unter meinem Radar fliegen? Über 30 Jahre rockt LORD BISHOP schon, war unterwegs mit Superstars der harten Stromgitarren und ist auch äußerlich ein...
BERLIN 2.0 - KALTENTAL
“Vergesst alles, was Ihr dachtet, über Postpunk zu wissen - BERLIN 2.0 zünden die Endstufe in der Punk-Evolution“. Das sagt der Informationszettel ,was den Schreiber über das zwei Album...
Point Mort - Le Point de Non-Retour
Französischer Postcore, der verschiedene Musikgenres in sich vereint. Klingt doch interessant! Im Begleittext zum Album „Le point de non-retour“ finden sich dann Pop, Rock, Electro,...
FEINE SAHNE FISCHFILET - WIR KOMMEN IN FRIEDEN
...Aus Jarmen losgefahren, mit einem beschissenen Namen... Und wo ist FEINE SAHNE FISCHFILET jetzt? Die Jungs aus Mecklenburg-Vorpommern sind eine der bekanntesten Bands die gefällige...
LOS PEPES - OUT OF THE VOID
Die neue Scheibe von LOS PEPES startet so, dass ich denke, hier spielt “Church of Confidence“ aus Berlin-Kreuzberg. Ein sehr ähnlicher Gesang und ähnliche Melodien, da musste ich echt zwei...
THE SEXY DRUGS - RECKLESS MEMORIES
Drogen können so viel bewirken. Drogen können Gefühle wecken, uns euphorisieren und uns berauschen. Drogen schaffen es, dass wir unsere Hemmungen fallen lassen und man kann mit ihnen in...