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BROILERS - santa muerte live tapes

BROILERS - santa muerte live tapes

CD peoplelikeyourecords
  4 / 10

Weitere Informationen:
http://www.broilers.de/


Düsseldorf 1994, Sammy Amara und Andi Brügge gründen die BROILERS. Ihnen schließen sich Ines Smentkowski und Pascal Goßen an und zusammen bringen sie 1997 das großartige Oi! - Album „Fackeln im Sturm“ heraus. Ein Album welches ganz oben auf meiner persönlichen Hitliste steht. 1998 die BROILERS und meine alte Band NON CONFORM sind zusammen mit PÖBEL & GESOCKS, LOIKAEMIE, VERLORENE JUNGS, DAILY TERROR (Pedder R.I.P.) u.a. auf dem Oi-(Punk)Sampler „Oi! Mach´s Maul auf“, der mittlerweile eine gesucht Rarität geworden ist und bei Ebay zu Höchstpreisen gehandelt wird.

2000 folgt das Album „Verlierer sehen anders aus“, welches mit Ska- und Reggae-Tönen den Oi!-Sound auffrischen und dem Debütalbum in nichts nachsteht. Die zweite Klampfe bearbeitet dabei Michael Menke, der Pascal ersetzt, aber nach dem Album die BROILERS jedoch verlässt und durch Roland „Ron“ Hübner ersetzt wird.

2004 erscheint „LoFi“, mit einem sehr ansehnlichen Cover J Die Musik weicht aber immer mehr von ursprünglichen Oi!-Sound ab und bekommt noch stärker einen Ska-Reggae-Beat. Aber auch diese Weiterentwicklung wirkt sich positiv aus, die Verkaufs- und Zuschauerzahlen gehen nach oben, da es die Band schafft den Zwiespalt zwischen Mainstream und individuellen Oi! geschickt zu schließen. Aber je Massentauglicher die BROILERS werden, desto alltäglicher werden sie zwangsläufig und der Underground-Spirit der Oi!-Musik verschwindet mehr und mehr.

2007 ist es mit dem Oi!-Sound auf der „Vanitas“ Scheibe ganz vorbei, stattdessen hat man mit Christian „Chris“ Kubczak noch einen Keyboard- / Orgelspieler hinzugeholt und der ganze Sound verwässert nun so langsam in ansprechenden Orgel-Ska-Rock. „Ruby Light & Dark“ wird überall raus und runter gespielt, ist ja auch sehr melodiös der Song, aber das hat nix mehr mit den BROILERS in den 90ern zu tun und das Album landet bei mir sehr schnell im Regal.

Beim 2011er Album „Santa Muerte“ findet sogar noch schneller seinen Platz im CD-Regal. Das Album ist regelrecht stillos, gut für den Verkauf und die Besucherzahlen auf Konzerten. Die BROILERS ecken nicht mehr an und alles wird gut *gähn*.

2012 ich habe das Live-Album „Santa Muerte Live Tapes“ erhalten und bin gespannt, wie sehr sich die BROILERS in den letzten Jahren verändert haben, da mein letztes BROILERS Konzert schon lange zurück liegt. Vom harten Oi!-Sound ist wie zu erwarten nichts mehr zu hören, stattdessen Rockpalast-Feeling. 2/3 der 31 Songs die übrigens in vollen Hallen von Dortmund, Bremen und Leipzig aufgenommen wurden, stammen von den letzten beiden Alben. Einzig die beiden Songs „Blume“ und „Paul der Hooligan“ von der ersten Single sowie „Dumm & Glücklich“ und „In 80 Tagen um die Welt“ sind noch aus den besseren 90ern bzw. dem Jahr 2000 auf dieser Doppel-Livescheibe zu hören. Da helfen auch nicht Sammys Ansagen im letzten genannten Song, die zum Tanzen im Stil der „alten Schule“ anordnet. Mir fehlen einfach die alten Songs, wo ist z.B. „Fackeln im Sturm“ oder „Verlierer sehen anders aus“? Da ein Großteil der Konzertbesucher jedoch nur Stinos zu seien scheint, wären sie auch mit diesen Gassenhauern überfordert. Und so schwimmt dieses fast 2 Stunden lange, sehr gut aufgenommene Doppelalbum seelenruhig im flauen Wind und reißt der Mücke kein Bein aus. Aber genau deswegen wird es sicherlich weit oben in den Charts zu finden sein….

Leider habe ich kein Booklet erhalten, mich hätte es wirklich interessiert, ob die BROILERS noch ein Statement im Booklet hinterlassen haben.


Geschrieben von Karsten Conform am 24.11.2012, 00:00 Uhr


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