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Turbostaat - Stadt der Angst

Weitere Informationen:
http://www.stadtderangst.de/
Drei Jahre nach „Das Island Manöver" veröffentlichen Turbostaat am 05. April ihr mittlerweile fünftes Album „Stadt der Angst“ u.a. als Doppel-LP bei dem Hamburger Label Clouds Hill Records. Als einen kleinen Appetizer wurde schon vorab mit „Sohnemann Heinz" ein Track auf die neue Homepage gestellt der einen kleinen Vorgeschmack auf die kommenden Platte gibt. Das ganze kann seit dem 28. Februar herunter geladen werden und wurde noch mit einem passenden Video-Clip vervollständigt.
Zu aller erst einmal besticht das Äußere der CD/LP durch ein sehr schlichtes Layout welches auf das notwendigste reduziert wurde: Bandname und Albumtitel, ganz in Weiß gehalten mit Beigen Lettern.
Das Innere offenbart dann den typischen Turbostaat Sound, ganz nach dem Motto: da wo Turbostaat drauf steht ist auch Turbostaat drin: mit der aktuelle Platte wird auf jeden Fall kein Fan enttäuscht. Zu hören gibt es die altbekannten kryptisch verschachtelten Texte mit Wortaneinanderreihungen die sich selten beim ersten Mal durchhören wenn überhaupt bis in Gänze erschließen und das Ganze wie immer vorgetragen von Sänger Jan.
Die klassischen „Hits“ wie „Fünfwürstchengriff“ von der Island Manöver oder „Harm Rochel“ von der „Vormann Leiss“ lassen auf der aktuellen Scheibe auf sich warten, obwohl „Psychoreal“ klare Tendenzen zum Ohrwurm aufweist. Was das Album nicht zwingend schlechter macht, nur müssen die echten Qualitäten erst ‚raus gehört’ werden. Apropo Psychoreal: was zum Henker ist eigentlich eine „Eierlikörgefangenschaft“?
Das was jedes der Stücke auf der Scheibe der Husumer gemeinsam haben, ist ein längeres, im Durchschnitt etwa 30 sekündiges Intro. Ansonsten ist es relativ abwechslungsreich und wechselt zwischen schnellen und ruhigeren Stücken.
Die Songs lassen viel Spielraum für eigene Interpretationen, so könnte z.B. „Phobos Grunt“, eine ehemalige russ. Raumsonde die ihr Ziel nie erreichte, ein Synonym für verloren gegangene Freundschaften oder nur das weiterziehen/fliehen in unbekannte Gefilde sein.
So ist das Album, des inzwischen in Flensburg und Hamburg beheimateten Quintetts, durchzogen von Kritik, Ängste und Frust die den Hörer auch nach etlichen malen durchhören immer wieder auf neue Dinge stoßen lässt die sich anfangs noch nicht so raus kristallisiert haben. Und das macht die Platte durchaus spannend und vielseitig.
Eine gewisse Südtiroler Band bekommt dann auch noch ihr Fett weg. Immer wieder in aller munde und immer wieder der Kritik ausgesetzt. So auch in dem Song „Pestperle“: nur Mut erhebe deine Arme / etwas später die Laune sich mit / kalt und falsch blitzen die Augen / Küsschen links, aber Küsschen rechts / neben an da wetzen sie die Messer / meistens schauen sie doch lieber zu / starr, kalt, brutal, enttäuscht / in der Dämmerung fallen ihre Masken / und das Gewissen ist als erstes vom Schiff / hallo Echo, heiß sie willkommen / guter Reibach, gutes Gesicht / freie Wilde in euren Hallen / unterm Mantel die alte Idee / sucht man weiter die Erben der Scheiße / ich kann nur hoffen, ihr verendet dabei / in der Dämmerung fallen ihre Masken / und das Gewissen ist als erstes vom Schiff / sie kommen wieder und lächeln dabei freundlich / Patriot, Lügner und Scheiße-Gesicht. Nicht nur wegen des Statements sondern auch diesen ewigen Diskussionen und nicht mehr unterscheiden können zwischen Gerüchten und Fakten um diese Band herum ist dieser Text umso wichtiger.
Zwölf Songs sind es dann insgesamt, produziert von Moses Schneider (u.a. Kreator, Olli Schulz, Tocotronic, Beatsteaks, Fehlfarben) der auch schon bei den letzten beiden Platten mit Turbostaat zusammen gearbeitet hat. Auf der Vinyl-Version wird es noch drei weitere Stücke mehr geben.
Zum Schluss seihen noch vier Bands ans Herz gelegt die u.U. jedem Turbostaat Enthusiasten ebenfalls gefallen könnten: Love A, Findus, Frau Potz und die grandiosen Kaput Krauts.
Info: Und ganz nebenbei hat Marten Ebsen (Gitarre und Textschreiber von Turbostaat), der auch schon bei der letzten Scheibe von Olli Schulz seinen Beitrag geleistet hat, noch mit Thomas Götz von den Beatsteaks am 15 März unter den Band-Namen Ninamarie die Platte „Feuer in der Nachbarschaft“ veröffentlicht.
Geschrieben von B. Kaempfer am 31.03.2013, 00:00 Uhr
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