Design wechseln

Start » Reviews » GIMP FIST - MARCHING ON AND ON

GIMP FIST - MARCHING ON AND ON

GIMP FIST - MARCHING ON AND ON

CD Sunny Bastards 24.05.2013
  9 / 10

Weitere Informationen:
http://www.gimpfist.co.uk/


Marschierende Menschen, höchstwahrscheinlich Skinheads, vor dem Union Jack.
Was soll man davon halten?
Ziehen wir in den Krieg?
Soll das Zusammenhalt symbolisieren?
GIMP FIST geben bei ihrem neuen Album schon vom Cover her eine Menge Interpretationsspielraum.
Sie grüßen im Booklet The Business, die ja auch schon mit der englischen Seekriegsflagge im Hintergrund auf der Bühne standen.
Geht es hier also sogar um überbordenden Patriotismus?
Oder weiß man nur, wo die eigenen Wurzeln liegen?
Ein Album mit dem Cover von “Marching on and on“ mit der deutschen Flagge würde ich nicht anfassen. Ohne jetzt GIMP FIST in eine rechte Ecke stellen zu wollen, aber Patriotismus und Deutschland ist ein schwieriges Thema (um es mal vorsichtig zu formulieren).
Um jetzt aber nicht irgendwelche Abhandlungen von Metaphern auf Plattencovern zu schreiben, wende ich mich der Musik zu.
GIMP FIST spielen das, was man weithin als Streetpunk bezeichnet. Ein wirklich angenehmer, immer treffender Gesang, gepaart mit gut akzentuiertem Gitarrenspiel, einem ordentlich brummenden Bass und einem guten Schlagzeugspiel.
GIMP FIST sind aber keine beliebige Streetpunkband, den sie lassen immer wieder ihre starken Oi-Wurzeln hören, die im Boden von ´77er Punk festsitzen. Dazu kommt viel Gespür für Melodie und ein Händchen für eingängige Melodien. Bei “Guilty“ kommt sogar so was wie Reggae aus den Boxen.
Es macht Spaß der Band zuzuhören, wie sie über Zusammenhalt und den ätzenden Alltag singt. Das schaffen sie so gut, dass all die unschönen Themen gar nicht mehr so schlimm sind. Beim Hören der Briten zaubert sich ein Grinsen ins Gesicht, die Hand ballt sich zur Faust und die gute Laune kommt hoch.
GIMP FIST sind vielleicht moderne The Business.
GIMP FIST sind vielleicht rockige The Clash.
GIMP FIST sind vielleicht die Speerspitze des Melodic-Oi-Punk.
Eins sind sie aber ganz sicher, eine Band die mit “Marching on and on“ ein Album hingelegt hat, dass einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf geht.
Beim Hören der 13 Tracks überlege ich fast, mir meine Haare abzurasieren und Skin zu werden.






Geschrieben von Frank am 03.12.2013, 17:43 Uhr


Teilen:                    

Kommentieren



Weitere interessante Reviews

APÉRO - Cold Drinks, Cool Snacks  (Tape)

Eine interessante Band aus Hamburg und Sénas (das liegt zwischen Marseille und Avignon) habe ich nun auf meinen Ohren. APÉRO präsentieren mir ungewöhnlichen Minimal-Electro-Punkrock der...

Weiterlesen

THE EXTRAS - CLOSER

THE EXTRAS übernehmen eine Rolle, die längst verwaist scheint: Die einer Band, die Emotionalität nicht mit Pathos verwechselt. So steht es geschrieben auf dem Promo-Zettel der der Scheibe...

Weiterlesen

BRAUSEPÖTER - FREI VON ALL DEM HIER

BRAUSEPÖTER...noch nie gehört! Wer ist das? Keine Ahnung? Ich hatte auch keine Ahnung, bis das Album in meinem Briefkasten lag und ich mir den beiliegenden Infozettel zu Gemüte geführt...

Weiterlesen

BENJAMIN ST. BABYLON - VOLKSMUSIK

Vor mehr als sechs Jahren schrieb ich eine Review für ramtatta.de über das Buch von BENJAMIN ST. BABYLON. Das Buch hört auf den schönen Namen “Gedankenjazz“ und die Review ist hier zu...

Weiterlesen

SWISS & DIE ANDEREN - PUNK IST TOT

PUNK IST TOT! Wie viele Menschen haben das schon gesagt? Nun sagt SWISS & DIE ANDEREN das auch, dabei sind sie mit und durch Punk groß und bekannt geworden. Ist das Nekrophilie? Nein, Punk...

Weiterlesen

THEILEN - niederbrennen weitermachen (LP / Stream)

Gut das es heutzutage noch junge kreative Punkrockbands gibt, die ihr eigenes Ding machen und auf den Mainstream scheißen… So wie es Fritz Theilen gemacht hat, der seinem HJ-Jungzugführer in...

Weiterlesen