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Fatso Jetson - Live at Maximum Festival

Weitere Informationen:
http://www.fatsojetson.com/
http://www.godownrecords.com/
Als das Wüstenrock-Urgestein FATSO JETSON letztes Jahr das Maximum Festival in Treviso schaukelte, haben die autochthonen von Go Down Records (personelle Überschneidungen mit den ebenfalls steinigen OJM sind beabsichtigt) die Gelegenheit genutzt und auf „Aufnahme“ gedrückt.
Insgesamt acht Stücke, über eine dreiviertel Stunde ausgewälzt, ergeben vermutlich einen guten Querschnitt dessen, was die Band 2013 als ihren Markensound versteht. Der steht natürlich mit einem Fuß felsenfest im Stoner-Rock mit dessen eigenen Einflüssen und Stilmitteln, aber im Gegensatz zu dem, was ich sonst aus der Ecke kenne, ist das hier viel variationsreicher. Will heißen: Der Sound ist mal wieder fett wie der Bandname es besagt, keine Chance, eine Note zu überhören, wenn da der Elefant in die Rock-Disco geht. Sie nehmen ein Riff und bolzen ausführlich darauf herum, zwischendurch gibt es immer wieder knarziges bis psychedelisches Solo-Gegniedel. Insgesamt verlässt sich die Band aber eben nicht nur darauf, dass das Publikum so breit ist, dass es nicht merkt, wenn da immer wieder das gleiche Stück in leichter Abwandlung von der Bühne schallt, da ist schon reichlich Abwechslung nicht nur zwischen, sondern auch in den Stücken. Und eben das macht die Platte für mich interessant. Allerlei Ideen, die den Rock über die Jahre bereichert haben, sind auch hier vorhanden. Klar, den Blues haben sie alle, die Stoners, aber auch Punk, Psych, und Prog-Rock sind hier vertreten und werden allesamt zum Vorteil der Songs eingesetzt. Anders gesagt: Man schläft nicht ein.
Der zweite positive Aspekt ist, dass hier Leute am Werk sind, die es einfach dermaßen auf dem Kasten haben und das Genre in den 80ern in ihrer Vorgängerband YAWNING MAN quasi mitbegründet haben. Und ebendiese Herren hauen all das raus, was sie im Schlaf können, vor Publikum und knalltight, aber eben doch so locker, dass noch genügend Raum für Improvisation ist. Oder es zumindest danach klingt, bei Profis merkt man eben nicht den Unterschied, wenn einer an dem Tag schlecht gefrühstückt hat. Die Stücke werden ohne große Unterbrechungen aneinander gereiht, und lassen eine schöne Dynamik im Konzertverlauf erkennen, mal den Dampfhammer vom Anfang, dann wird es wieder etwas rock'n'rolliger, das Tempo angezogen, und plötzlich sind wir wieder mitten in einer Jam-Session. Die meiste Zeit gibt es nur Instrumente zu hören. Aber der Sänger beschränkt sich nicht nur auf das übliche treibende Röhren, sondern traut sich stellenweise mehr in den Vordergrund des Sounds, was diesen Momenten dann bisweilen eine ungewöhnlich emotionale Note gibt.
Fatsit: Mir als Stoner-Ignoranten hat diese Platte so gut gefallen, dass ich sie sicher immer wieder mal aufdrehen werde, und wem das als Argument nicht genügt, der soll sich mal das schöne Plattencover reinziehen, das zeigt, wo She-Hulk die Locken hat.
Geschrieben von King Kraut am 11.05.2014, 21:47 Uhr
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