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Less Than Jake - Do The Math

Weitere Informationen:
http://www.lessthanjake.com/
http://www.fatwreck.com/band/index/30
Na, das ist doch mal schön – nachdem ich neulich die MAD CADDIES nach einer gefühlten Ewigkeit wieder unter die Lupe nahm, gibt es mit LESS THAN JAKE nun auch von der zweiten Ami-Skapunk-Band wieder etwas zu hören, die mir das Genre nicht nur schmackhaft machte, sondern mit überragenden Songs und Texten ein ganzes Lebensgefühl transportierten. Eigentlich noch mehr als erstere, denn LESS THAN JAKE durfte ich ende der 90er völlig unvorbreitet auf einem Festival irgendwann zwischen meinen Helden der Stunde erleben. Es hat mich sofort begeistert, wie man auch mit Ska drin nicht nur blöde Träterä-Musik zum abzappeln machen konnte, sondern nebst handelsüblichem Partyfaktor (Konfetti-Bazooka und derlei mehr) so einheizen konnte, wie ich das nur von der kalifornischen Melodic-Punk-Elite kannte.
Als hinzu kam, dass unter den fröhlichen Melodien oft die Zweifel oder die Sehnsucht von Menschen glaubwürdig besungen wurden, die sich in ihrem durchschnittlichen Leben eingeengt fühlen, war ich auch als Hörer jenseits der Bühne überzeugt. Halbstarker auf dem Selbstfindungstrip, heidewitzka, das bin ich doch bis heute.
Doch bevor ich jetzt über letztlich doch nur zwei Songs ein Epos schreibe, nun ans eingemachte: „Do the Math“ ist eine Single-Auskopplung vom letztjährigen, mir unbekannten Album „See The Light“. Dabei handelt es sich um ein wunderbar locker gespieltes Skastück in mittlerer Geschwindigkeit, wie gewohnt mit perfekt arrangierten Bläsern und Hintergrundgesängen, um die Melodie zu unterstützen. Alles trotz der Fülle so gehalten, dass man nicht vom einen oder anderen weggedrückt wird. Der Text addiert Metaphern aus dem mathematischen Bereich zusammen, so wie ich das jetzt eben mal billig vorführe, um sich mit der Frage auseinanderzusetzen, was unter dem Strich von den Dingen und Leuten übrigbleibt, die wirklich wichtig sind im Leben. Dazu gibt passenderweise noch ein knallig animiertes Video zu sehen, das für sich auf jeden Fall sehenswert ist, ansonsten aber natürlich ein wenig von der Musik ablenkt.
Der zweite Song bringt meiner Meinung nach viel mehr die Stärke der Band zur Geltung, nämlich einen unwiderstehlichen, mitsingbaren Punkrock mit einer Prise Posaunenverstärkung an den wichtigsten Stellen. „Connect The Dots“, wieder ein Sinnbild, diesmal für die unerträgliche Vereinzelung von Menschen, und dass wir sie nicht hinnehmen müssen. Der Sound ist sehr glatt und eingängig, so wie man es bei der Band gewohnt ist, trotzdem ist es eine unglaublich positive Energie, die einen mitreißt und nicht zulässt, dass einen der poppige Anteil der Musik einlullt. Interessanterweise hört man bei Skapunk-Band oft auch in reinen Punksongs den Groove mehr heraus, hier titscht der Bass wie ein Flummi seine dynamischen Läufe durch das ganze Stück, während Gitarre und Schlagzeug nach vorn preschen. Hätte in dieser Form auch auf dem Album „Losing Streak“ gewesen sein können.
Ich würde mir wahrscheinlich allein wegen der B-Seite die Single zulegen, und will den Rest vom Album in nächster Zeit nachholen. Diese Band schafft es immer noch, eigentlich schwierige Situationen in den Texten aufzugreifen und musikalisch einen so unerschütterlichen Optimismus zu verbreiten, dass es sie auf Rezept als Antidepressivum geben sollte.
Geschrieben von King Kraut am 01.07.2014, 21:55 Uhr
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