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SLIME - HIER UND JETZT

Weitere Informationen:
http://www.slime.de
https://www.facebook.com/slimepunk
SLIME bringt ein neues Album heraus.
Es ist das erste Album der Hamburger Band seit 1994, mit eigenen Texten!
Nach 23 Jahren gibt SLIME wieder ein Statement ab. Eine Analyse.
23 Jahre ist eine unglaublich lange Zeitspanne. Wenn es noch Meßlatten gibt, die so hoch gehen, dann würde ich die gerne sehen. Man muss hier natürlich auch beachten, dass es das erste Album ist, zu dem Stephan Mahler keine Texte geschrieben hat. Somit kann man sagen, dass es hier eine andere Art Texte sind. Diese sollte man nicht mit den alten Texten von Slime vergleichen. Stephan Mahler ist nicht mehr dabei und somit sollte ein Vergleich zu den alten Texten nicht gemacht werden.
Die Hamburger haben sich beim Schreiben der Texte viel Mühe gemacht. Die Texte wurden gemeinsam diskutiert, verworfen, neue Ideen wurden vorgelegt, verarbeitet und irgendwann waren die fünf Herren zufrieden. Diesen Prozess durchlief die Band sechzehn Mal. Weitere Erläuterungen und Infos sind dem Interview zu entnehmen, welches ich mit Christian (Gitarre) und Elf (Gitarre) geführt habe. Der Link zu dem Interview ist folgender:
http://www.ramtatta.de/s/interviews/f/details/id/8060/
16 Songs sind auf “Hier und Jetzt“ enthalten.
Zwei Songs sind schon veröffentlicht worden. Dies ist einmal “Sie wollen wieder schießen dürfen“ und die Single “Unsere Lieder“.
Diese beiden Songs sind ziemlich unterschiedlich und sind ein gutes Abbild des Albums.
Das ganze Album besticht durch seine Abwechslung. Es ist natürlich und nach wie vor Punkrock. Vor allem textlich.
Als roter Faden ziehen sich die Themen “Rechtsruck, Angst und Zusammenhalt“ durch das Album. Diese Themen werden aus verschiedenen Richtungen und aus verschiedenen Perspektiven dargestellt. Es geht sowohl recht abstrakt mit “Brandstifter“ als auch absolut konkret mit “Patrioten“. Sehr persönlich angesprochen wird jeder Hörer mit “Banalität des Bösen“ und mit “Die Stummen“. Hier finden SLIME deutliche Worte, die einen schon beim ersten Hören aufhorchen und reflektieren lassen. Bei “Banaliät des Bösen“ wird jeder, ich betone jeder, sich wiederfinden. Wer hat sie den nicht schon mal gehört oder selber gesagt, diese berühmten Zeilen:
Ich bin nicht..., aber...
Bei “Die Stummen“ stellen sie dar, dass schlimmer als die Dummen, die Stummen sind, die Mitwisser, die trotzdem nichts tun. Die Stummen sind auch die, die tolerieren, wenn geschlagen, salutiert und unterdrückt wird. Wieso? Der Song rüttelt auf!
Der Abschluss des Themas kommt mit “Spinner“. Eine gewisse Abrechnung, eine gewisse Resignation, gepaart jedoch mit...immer noch...mit Wut.
Den es geht immer nur um´s Geld. Und wir, sicher auch du lieber Leser, sind dagegen. Gegen Geld, gegen Überwachung.
Und was sie Freiheit nennen, ist Schmerz, für jedes wirklich freie Herz.
Kann man es noch treffender sagen?
Natürlich werden SLIME mit ihren Texten nicht jedem gefallen.
Die Texte werden sicher umfangreich diskutiert werden. Ich denke da besonders an Textzeilen aus “Brandstifter“ oder den Titel “Ernie und Bert in Guantanamo“. Da kommen schon Fragen auf, ob das so sein muss oder was die Band damit sagen will.
Darüber reden ist natürlich wichtig, aber nie vergessen dürfen wir, dass es die Tat ist die Veränderungen bringt. Wir werden in unserem Leben beschnitten, unsere Freiheit wird eingeschränkt unsere Träume zerstört. Es ist Zeit wieder aufzustehen!
“Let´s get united“ ist wichtiger den je.
“Für alle Zeit“ bleiben die Statuten stehen, das sind:
Kein Fußbreit den Faschisten, für alle Zeit!
Ist das plakativ? Ja?
Gut!
SLIME zeigen mit “Hier und Jetzt“ klare Kante und das mit intelligenten Texten und guter Musik. Das Warten hat sich gelohnt.
Und wenn, was ich nicht hoffe, SLIME sich mit diesem Album verabschieden sollten, so haben sie sich mit dieser Scheibe einen Abschied geschaffen, wie er besser nicht sein kann.
Geschrieben von Frank am 14.09.2017, 14:22 Uhr
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