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HASS - MACHT KAPUTT, WAS LÄNGST KAPUTT IST

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/hass.punkrock
“Macht kaputt, was euch kaputt macht“ sang dereinst Rio Reiser mit Ton Steine Scherben.
Die Zeiten haben sich seitdem geändert, nicht zum Guten und so ist die logische Konsequenz, jetzt, laut heraus zu schreien:
“Macht kaputt, was längst kaputt ist“.
So heißt das neue Album von HASS.
Eine der ältesten Deutschpunkbands die noch existieren und die nach dem Album aus dem Jahr 2014 “Kacktus“ (die Review dieses Albums ist bei ramtatta.de unter dem Link https://www.ramtatta.de/s/reviews/f/details/id/6530/ nachzulesen) mit “Macht kaputt was längst kaputt ist“ nachlegt.
HASS habe ich in meinen jungen Jahren entdeckt und seitdem habe das Wirken der Band verfolgt. Es gab Höhen, es gab Tiefen, aber eines war HASS immer; Authentisch anders.
HASS machen seit jeher ihr eigenes Ding. Sie spielen, wenn sie spielen wollen. So sind sie selten auf großen Punkrock-Festivals zu sehen und haben leider auch nie den Erfolg gehabt, den sie verdient hätten. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie so sind, wie sie sind. HASS hat einen ganz eigenen Stil, der bisher auch noch nie kopiert wurde. Dieser Stil drückt sich in einer recht einfachen, sehr druckvollen Musik aus. Ein Stil der voll auf die zwölf geht. Dazu sind die Texte von HASS einfach sehr eigen. Sehr direkt, sehr verständlich und immer auf den Punkt. Da werden keine Kompromisse gemacht, da wird nicht in der Wunde gebohrt, da wird die Faust reingesteckt und alles raus geholt was es gibt. Das ist zu meist nichts Gutes.
Nach so vielen Jahren könnte man vermuten, dass es langsam keine Themen mehr gibt, die eine Deutschpunkband bearbeiten kann. Weit gefehlt. Auch wenn es sicherlich Themen gibt, die leider immer noch aktuell sind (Nazis, Unterdrückung um nur zwei Themen zu nennen) finden HASS immer wieder ganz eigene Ansatzpunkte die einen Text der Band stets neu und aktuell wirken lassen. Das ist eine ganz große Stärke der Band.
Es ist leider auch das Abschiedsalbum von Sänger Tommy Sohns.
Tommy steigt aufgrund gesundheitlicher Probleme aus. Das ist sehr sehr sehr sehr sehr sehr schade. Tommy war für mich immer die Stimme von HASS. Tommy war der, der auf der Bühne stand und mit einer Kompromisslosigkeit die Texte in das Mikro sang, die ich seitdem bei keiner anderen so Band gesehen habe.
Vielleicht kommt Friedemann von COR an Tommy ran, aber Friedemann ist anders. Bleiben wir bei Tommy. Er war auf der Bühne so präsent, so wütend, so auf den Punkt, dass man manchmal Angst haben musste. Hier sang einer der überzeugt ist von dem was er sang. Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft, Tommy.
Die 16 Lieder auf dem Album sind im typischen Stil von HASS gespielt.
Es ist ein Rundumschlag gegen die Verhältnisse in Deutschland, gegen das System in dem wir leben...gegen die Themen die uns täglich beschäftigen (sollten) wie die rechte Pest in diesem Land, Konsum, Kirche, Pelzträger, Gentrifizierung, Digitalisierung, Arbeitsamt und die alte Zeit die ja so gut war, dass wir uns gerne daran erinnern.
“Macht kaputt, was längst kaputt ist“, ist vielleicht noch besser als “Kacktus“.
Ein würdiger Abschied von Tommy und ein Statement einer Band, die was zu sagen hat und das seit über 40 Jahren!
“Macht kaputt, was längst kaputt ist“ klingt frisch, wütend, so wie Punk sein muss!!
Geschrieben von Frank am 28.09.2020, 19:23 Uhr
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