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BLEAKNESS - LIFE AT A STANDSTILL

BLEAKNESS - LIFE AT A STANDSTILL

CD Sabotage Records 17.06.2022
  8 / 10

Weitere Informationen:
http://www.bleakness.fr/


Das zweite Album der französischen Band BLEAKNESS hört auf den Namen “Life at a Standstill“, was so viel bedeutet wie Leben im Stillstand oder Stillstand des Lebens.

Ganz schnell kommt da natürlich der Gedanke, hier verarbeitet die 10.000ste Band ihre Erlebnisse und Gefühle der Corona-Lockdowns.

Die Corona-Lockdowns sind sicher auch etwas aus dem die Band etwas schöpfen kann, aber es geht hier nicht in erster Linie um diese Zeit.

BLEAKNESS aus Lyon spielen einen Sound der in die Schublade Dark-Punk eingeordnet werden kann. Eine Schublade die selten bedient wird. Wenn es düster wird, ist es oft Metal, Hardcore oder Crust, aber düsteren Punkrock...das gibt es nicht so oft.

Warum, eigentlich? Das frage ich mich, wenn ich das Trio höre.

BLEAKNESS packen viele musikalische Einflüsse in ihren Sound. Da ist der treibende Sound der 80er und 90er. Irgendwo zwischen dem Sound von I WALK THE LINE, die es ja leider nicht mehr gibt, schwerem Gruft-Rock, treibendem Punkrock, Wave-Punk (ohne Keyboard) außerdem ist hier und da ist eine Prise Hardcore oder Crust zu hören. Mehrheitlich ist der Stil jedoch im Punkrock zu verorten, der massiv nach vorne geht.

Musikalisch sind alle Songs ausnahmslos auf hohem Niveau, vor allem das anspruchsvolle und doch eingängige Schlagzeugspiel fällt auf.

Der Gesang von Gitarrist Nicolas Bazire ist düster, kräftig, rau...mal verzweifelt singend, mal wütend schreiend, aber immer kräftig und voller Wucht.

Die Aufnahme tut ihr übriges, diese ist perfekt für den Sound der Band und gibt den Songs Wucht, Tiefe und Kraft.

“Life at a Standstill“ ist ein wuchtiges, kräftiges Album was sowohl tanzbar ist als auch um sich in den Songs zu verlieren. Da ist viel Herzblut drin, das spürt man und das macht dieses Album so gut.

Einzig zwei Kritikpunkte sind anzumerken.

Die Texte im Digipack sind so klein geschrieben, dass ich selbst mit 100% Sehkraft eine Brille brauche

Ein düsteres Punkrock-Album im Sommer herauszubringen ist nicht ganz passend. Da geht viel Wirkung verloren. Wie Die Ärzte schon sangen “Ich brauch das Dunkel, Hell ist nicht für mich gemacht“. Als ob sie bei dieser Zeile “Life at a Standstill“ von BLEAKNESS im Ohr hatten.


Geschrieben von Frank am 23.06.2022, 19:15 Uhr


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