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Tulus - Olm Og Bitter

Weitere Informationen:
http://www.myspace.com/tulusofficial
Das Leben ist manchmal wirklich schön. Man hat Feierabend, ein freies Wochenende und kann sich genüsslich in seinen Stuhl, Sessel oder seine mühsam zusammen gesoffene Bierkistensammlung hinein sacken lassen, um all seine Probleme zu vergessen. Zusätzlich freut man sich auf neues Material einer seltsamen Band, die einen noch seltsamer klingenden Albumtitel auserkoren hat, die eher nach einer Antwort der Frage „Und, wie schmeckt unser selbst gebrannter Schnaps?“ klingt, als nach einem musikalischen Meisterwerk. Aber gut, seit dem Bestehen vieler selbstironischer Irokesenträger mit dem Hang zur unkontrollierbaren Lautstärkeregelung gab es auch unter seltsamen Albumnamen einige Punkrock-Perlen, die es zu entdecken lohnte. Mal sehen, ob „Tulus“ mit „Olm Og Bitter“ auch dazugehören…
Auch wenn „Tulus“ eher nach einer Krankheit klingen, als nach einer Band, so haben sie doch einen teilweise ziemlich positiven Effekt auf mich gehabt, was mich, ehrlich gesagt, ziemlich überrascht hat. Die Musik erinnert eher an skandinavischen Metal (und irgendwie ein bisschen an „In Extremo“), der teilweise auch ziemlich erfolgreich mit der Rotzigkeit des Punkrocks kombiniert wurde. Die Instrumente bieten einen netten (aber nicht wirklich abwechslungsreichen) Wechsel zwischen harten und eher langsameren Passagen und Hau-So-Schnell-Drauf-Wie-Du-Kannst –Momenten. Saiten-, sowie Schlaginstrumente sind an und für sich ziemlich stimmig (besonders der Bass unternimmt manchmal eine melodische Reise und wirkt oft auch sehr gut platziert) und passen auch gut zum Stil der Band, haben aber dennoch eine ziemlich große Abnutzungserscheinung, die sich auf lange Sicht sogar zum Nervtöter entwickelt.
Für die bereits genannte „Rotzigkeit“ – und somit auch für den Großteil der Sympathie, die die Band auf mich ausübt – sorgt der Sänger, der sich weder mit den Tiefen des sog. „Growlings“ (Brüllen) oder „Screamings“ (Schreien) abgibt, sondern konsequent seine Linie streng einhält. Das verleiht der Band natürlich ihre eigene Note, wodurch sie auch ihren eigenen Wiedererkennungswert bekommen…das kann sowohl positiv, als auch negativ sein. In dem Falle handelt es sich um einen positiven Wiedererkennungswert. Besonders, wenn die teilweise sehr schön klingenden Gitarrenriffs atmosphärisch mit reinspielen. Hurra!
Weniger „Hurra“-Behaftet ist jedoch die bereits angerissene Monotonie. Wenn die Instrumente nicht gerade ziemlich gut oder sehr passend zum Gesang klingen, könnte man meinen, dass das Album aus der einen und derselben Tonspur besteht. Besonders die „Hau-So-Schnell-…“-Stellen nerven nach ein paar Songs (oder spätestens nach dem zweiten Durchlauf der CD, der nach ungefähr einer halben Stunde ziemlich schnell eintreten kann) richtig und lassen einen automatisch Richtung „Stop“-Taste schielen. Ich kann dieses ewige und übertrieben schnelle Schlagzeug-Gekloppe nicht wirklich ab, weshalb die Band bei mir leider sehr schnell an ihre Grenzen stößt.
Wenn sich jemand jedoch nichts Schöneres vorstellen kann, als sich von sehr schnellen Rhythmen und ebenso schnellen Instrumenten mitreißen zu lassen, der konnte sich von den Hörproben vielleicht überzeugen lassen. Der Rest hört kurz hin, denkt „Olm Og Bitter“ und geht weiter seiner Wege.
Geschrieben von ChaosZx2 am 20.04.2012, 00:00 Uhr
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