Design wechseln

Start » Reviews » ELYJAH - Planet, Planet

ELYJAH - Planet, Planet

ELYJAH - Planet, Planet

CD Klimbim Records 20.11.2009
  9 / 10

Weitere Informationen:
http://www.elyjah.com
http://www.myspace.com/elyjahband


Die Band ELYJAH wurde Ende 2004 in Berlin gegründet und startete mit einer Split mit THALIJA. Zu dieser Zeit bekam der Hörer noch klassischen instrumentalen Postrock zu hören. Die Dreiercombo, bestehend aus Bass, Drums und Schlagzeug, wusste schon bei dieser Veröffentlichung zu überzeugen und legt nun mit ihrem Debutalbum „Planet, Planet“ nach. ++++ Auf „Planet, Planet“ gelingt der Band ein mehrfacher Spagat zwischen den Wurzeln aus instrumentalen Postrock, nun aber auch mehr denn je der Einfluss von Indie und Progressiv. Das absolute Plus dieser Platte ist nun der Gesang durch Gittarist Robert Oeser, der so herrlich britisch klingt, dass die Vermutung nahe liegt, es könne sich hier um eine Veröffentlichung von der Insel handeln. ++++ Die 10 Stücke in gut 50 Minuten überzeugen durch ihre Vielschichtigkeit und ihren Abwechslungsreichtum, so dass die Platte auch nach mehrmaligem Hören immer noch nicht als Ganzes erfasst werden kann. Hier werden viele Spannungsbögen gespannt im Wechselspiel von ruhigen, instrumentalen Passagen zu verspielten Intermezzi bis hin zu rauen, einfach nur rockenden (gradlinigen) Gitarrenriffs. Das alles erzeugt ein Gebilde aus Dynamik, Melodie, Brüchen und Tempowechseln, unterstützt durch den oben angesprochenen Einsatz von ruhiger, führender Gesangsstimme, die sich nur dann erhebt, wenn es die dann treibende Musik erlaubt, bzw. erwartet. Langweilig wird es hier also nie. Musikalisch überzeugen ELYJAH auf breiter Front – keine Ausfälle und perfekt umgesetzter Ideenreichtum. ++++ Ideenreich auch die Wahl der Verpackung. Zwar bietet das Booklet keine großen Informationen, aber Fragezeichen und Ehrfurcht vor der Verspieltheit und der Spur Verrücktheit. Um ihr Werk noch ansprechender (für potenzielle Käufer) zu machen, wurde das zentimeterdicke Booklet, bestehend aus unbedruckten Seiten mit Schrotkugeln beschossen. Irgendwo darin befindet sich die CD und ein herrliches s/w Foto der Band, auf dem die Herren in Herr-von-Eden-Anzügen frisch von der Jagd posieren. Schöne Sache. ++++ Insgesamt eine schöne Veröffentlichung, die normalerweise jedem gefallen sollte, der sich den Genres Postrock, Indie und Progressive verschrieben hat.


Geschrieben von Der Fürst am 07.11.2009, 00:00 Uhr


Teilen:                    

Kommentieren



Weitere interessante Reviews

Lord Bishop Rocks - Tear Down The Empire

Geiler Typ, wie konnte der so lange unter meinem Radar fliegen? Über 30 Jahre rockt LORD BISHOP schon, war unterwegs mit Superstars der harten Stromgitarren und ist auch äußerlich ein...

Weiterlesen

ZOO ESCAPE - s/t

ZOO ESCAPE, da denke ich als erstes an die Flucht der dort eingesperrten Tiere, obwohl heutzutage ja ohne Zoos manche Arten gar nicht mehr existieren würden. Schwierig hier eine klare Position zu...

Weiterlesen

THE EXTRAS - CLOSER

THE EXTRAS übernehmen eine Rolle, die längst verwaist scheint: Die einer Band, die Emotionalität nicht mit Pathos verwechselt. So steht es geschrieben auf dem Promo-Zettel der der Scheibe...

Weiterlesen

FEINE SAHNE FISCHFILET - WIR KOMMEN IN FRIEDEN

...Aus Jarmen losgefahren, mit einem beschissenen Namen... Und wo ist FEINE SAHNE FISCHFILET jetzt? Die Jungs aus Mecklenburg-Vorpommern sind eine der bekanntesten Bands die gefällige...

Weiterlesen

BENJAMIN ST. BABYLON - VOLKSMUSIK

Vor mehr als sechs Jahren schrieb ich eine Review für ramtatta.de über das Buch von BENJAMIN ST. BABYLON. Das Buch hört auf den schönen Namen “Gedankenjazz“ und die Review ist hier zu...

Weiterlesen

RONG KONG KOMA - SMILE

Da fängt das Gitarrenspiel so leise an, dass ich fast dachte, meine Anlage wäre kaputt oder auch meine Ohren oder beides. Kaum, dass ich mich an den leisen Klang gewöhnt hatte, am entspannen...

Weiterlesen