Design wechseln

Start » Reviews » LUCKY PUNCH - MIT LEIB UND KEHLE

LUCKY PUNCH - MIT LEIB UND KEHLE

LUCKY PUNCH - MIT LEIB UND KEHLE

CD PUKE MUSIC 09.11.2012
  5 / 10

Weitere Informationen:
http://www.myspace.com/langerhoden


Was ist das denn, was da vom Friedrichshainer Punkrocklabel PUKE MUSIC bei mir gelandet ist. Eine Band, deren Debüt “Mit Leib und Kehle“ heißt, und die sich auf dem Cover in Bier ertränken (lassen). Und dann brüllen sie noch “Total pervers, dank Alkohol“, wollen sie die Nachfolger von Pöbel & Gesocks werden, oder sind hier nur fünf Vollpfosten durch Zufall an einen Plattendeal gekommen?

LUCKY PUNCH kommen aus der Umgebung von Berlin, eine Gegend die der Berliner schlicht “Speckgürtel“ nennt. Seit 2009 macht die Band die Welt unsicher.

Dreizehn Songs bietet der Fünfer auf seinem Debüt.

Musikalisch bewegt man sich zwischen frühen Gumbels, Berliner Weisse, Pöbel & Gesocks und Eisenpimmel.

Niveau ist der Band fremd.

Es geht um Bier, um Sex und um die Triebe die ein Mann so hat.

Das ist nichts für zarte Seelen.

Nüchtern kann man die Band fast nicht hören, denn irgendwie zünden da die Texte nicht. Mit ein paar Bier im Blut sieht das allerdings anders aus. Die Band macht an sich schon Spaß, hat mir aber dann doch auch stellenweise zu wenig Niveau. Auch wenn es vielleicht den Brandenburger Jungs schwer fällt, man kann das was Männer gerne tun, nämlich “Titten kieken“ auch irgendwie netter rüberbringen, als mit einem Refrain, der genau den Songtitel wiederholt. Die Lokalmatadore können das zum Beispiel, wie deren Song “Herz aus Gold“ zeigt, singt die Band aus Mülheim an der Ruhr dann doch:

…dicke Titten, Herz aus Gold…das hab ich schon immer gewollt.

Klingt charmanter und netter.

Da geht mir LUCKY PUNCH doch zu sehr in die niveaulose Asi-Ecke. Da sollte die Band echt überlegen, ob sie die Schiene weiterfährt.

Dass die Band tatsächlich auch was kann beweisen sie in der Ballade “…der Grund ist meistens eine Frau“ oder das wirklich trashig-coole “Cheri, Chery Lady“ mit einem Outro von Dieter Bohlen. Auch “Zu viele Triebe“ ist nicht übel. Ein Song über die erste Liebe.

Das Album lässt sich am besten beschreiben mit “pubertierende 20jährige machen Oi-Punk mit Spaß aber  (fast) ohne Niveau und Anstand“. Einiges ist gut auf der Scheibe, aber vieles muss noch besser werden.

Wer Berliner Weisse, Gumbles und Pöbel & Gesocks mag, sollte die Band mal antesten.

Der Rest, nun ja…am besten Finger weg, nicht das ihr es anstößig findet und den nächsten Redekreis der politisch Korrekten gründet, und die Welt mit Spaßfreiheit verändern wollt, dann doch lieber LUCKY PUNCH.


Geschrieben von Frank am 19.11.2012, 00:00 Uhr


Teilen:                    

Kommentieren



Weitere interessante Reviews

Lord Bishop Rocks - Tear Down The Empire

Geiler Typ, wie konnte der so lange unter meinem Radar fliegen? Über 30 Jahre rockt LORD BISHOP schon, war unterwegs mit Superstars der harten Stromgitarren und ist auch äußerlich ein...

Weiterlesen

JUDAS PRIEST - Invincible Shield

Sehr viel klassischer wird es nicht als JUDAS PRIEST. Ich bin bei Metal eigentlich meist eher ein Gelegenheitstäter – zu häufig plakativ ist mir das Genre. Hier haben wir aber die...

Weiterlesen

POPPERKLOPPER - wahnsinn weltweit

34 Jahre gibt es POPPERKLOPPER nun schon und abgesehen von ihren musikalischen Outputs Anfang der 2000ner und ihren unvergesslichen Bandnamen, weiß ich eigentlich nicht so viel von ihnen. ...

Weiterlesen

NOISE CHURCH - Noise Baptism & Praise The Noise

Ich weiß gar nicht wie lange ich schon über Musik schreibe. Ich weiß gar nicht wie lange früher, als ich noch jung und hübsch war, der Tod der Kassette vorausgesagt wurde. Spätestens als...

Weiterlesen

THE SENSITIVES - PATCH IT UP AND GO!

Die Veröffentlichung des neuen Albums der schwedischen Band THE SENSITIVES ist schon ein paar Tage her, man verzeihe mir die verspätete Besprechung. Lieber spät als nie, der Spruch für so...

Weiterlesen

ASHPIPE - GIOSTRE E BARACCONI

ASHPIPE aus Italien haben ein neues Album raus gebracht. Es ist das erste Album der Band nach acht Jahren! Zwischenzeitlich gab es zwar noch eine Veröffentlichung, allerdings war “13 years...

Weiterlesen