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MARTENS ARMY - ein kleines bißchen violence
Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/pages/The-Martens-Army/142397392482713
Bevor ich ein Review über der mir vorliegenden MARTENS ARMY Platte veröffentliche, muss ich erstmal etwas über die Band im Internet recherchieren, da sie mir vorher nicht bekannt war und mir ein Songs doch etwas quer im Magen liegt. In „Mein Geschäft ist der Tod“ wird aus Sicht eines Soldaten der Russlandfeldzug gehuldigt und schön geredet. Trotz Statement zum Song ist dieser Song doch recht kritisch zu betrachten und kann vllt. ist auch schon in die falschen Hände gefallen und dann gibt es kein zurück mehr.
Im Internet gibt es über die MARTENS ARMY und KB-Records recht viel zu lesen, vor allem über letztere nicht viel Gutes. Aber auch von MARTENS ARMY finde ich viele Aussagen von „rechts offen“ und „Grauzoneband“ und solche Bands sind bei mir unten durch. Selbst „unpolitische“ Bands haben bei mir einen schweren Stand. Andererseits finde ich Fotos im Netz, auf denen einer der drei MARTENS ARMYs ein „against fascism“ T-Shirt tragen, Interviews in denen sie sich ganz klar gegen Faschismus bekennen (aber auch welche, in denen Sänger Stöbi etwas über fehlende Führer und so ein Quatsch spricht) und Songs in denen sie die Gemeinschaft von Reggae, Ska, Punks und Skinhead Rock darstellen („Heute noch wie damals“) und sich gegen Nazis (!) und falsche Freunde innerhalb der Szene aussprechen („Wir scheissen auf Oire Lügen“). In vielen weiteren Songs bekennen sich MARTENS ARMY aber auch eindeutig als Provokationsband, die es niemanden recht machen will, weder links noch rechts („Ein kleines bisschen Violence“, „Wir sind die Martens Army“ und „Und wenn Ihr fest daran glaubt“). Und diese ringsum Kriegserklärung gegen jeden und alle, fängt beim Cover bereits an, auf dem die Ausführung des Randsteinbeißens zu sehen ist. Auch wenn das Bild gestellt ist, so eine Gewaltdarstellung ist doch Provokation pur und es sind schon Platten wegen kleineren Affronten auf den Index gestellt worden.
Es fällt als schwer bei dieser Band den Durchblick zu finden und zu erkennen wo sich die Band selber sieht. Das weiß wohl nur Sänger und Texter Stöbi, der als einziger vom MARTENS ARMY Gründungstrio im Jahr 2008 noch mit dabei ist. Danach gaben sich seinen Bandkollegen die Klinke in die Hand, kein gutes Zeichen für eine Band. Zu dritt wurde noch das erste Demo „Bootboys on the Road“ 2008 aufgenommen. 1 Jahr später nahm Stöbi alleine die erste CD „Ein Oi! auf mein Herz“ auf und wieder zu dritt 1½ Jahre später erschien die Split CD „Sing mein Sachse sing“ zusammen mit der THEKENPROMINENZ. Woher die MARTENS ARMY kommt, dürfte nun auch klar sein und über ihre Heimat singt Stöbi mit Fabsi und Taddeus, die beide sind ganz frisch in der Band, auch auf „Ein kleines bißchen Violence („Kinder der Wende“ und „Im Herzen Deutschlands“).
Eines haben die 12 Songs auf dem Album auf jeden Fall, einen guten Oi!-Sound, der geht ab und läd zum tanzen und mitsingen ein. Trotzdem habe ich weiterhin meine Zweifel an der Band und genau darauf sieht es die Band wohl ab.
Daher war ich auch lange am Überlegen, wie dieses Review aussehen sollte, aber letztendlich hat mich das Intro der Band überzeugt es im positiven Sinne zu tun. Als Intro hat MARTENS ARMY die 9.Sinfonie von Beethoven, besser bekannt unter „Freude schöner Götterfunken“, ausgewählt. Das ist immerhin die Hymne der Europäischen Gemeinschaft und wurde auf dem Album mit einem Dudelsack vorgetragen, einen noch besseren Handschlag zur Völkerverständigung gibt es wohl kaum.
P.S. Als Cover habe ich hier absichtlich das der CD beiliegende "zensierte" Cover angefügt, denn diese Gewaltdarstellung hat hier beim RamTatTa nix zu suchen !
Geschrieben von Karsten Conform am 02.12.2012, 00:00 Uhr
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