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LOVE A - IRGENDWIE

Weitere Informationen:
http://love-academy.tumblr.com/
http://www.myspace.com/love-a
Nach “Eigentlich“ kommt “Irgendwie“. LOVE A aus Trier haben sich wohl mit ihren Albumtiteln den Füllwörtern der deutschen Sprache angenommen.
Die Band hat mit “Eigentlich“ ein Album veröffentlicht was zu den Entdeckungen 2011 gehörte. Ein Sound der Post-Punk ist. Textlich kompromisslos, pöbelnd, nörgelnd aber immer genau auf den Punkt treffend. Die Review der Scheibe “Eigentlich“ ist bei ramtatta.de unter http://www.ramtatta.de/reviews,id-1138,go-love+a+eigentlich.html nachzulesen. Krass, ist schon mehr als ein Jahr her, dabei kommt das Album immer noch so frisch und unverbraucht rüber.
Die Band macht mit “Irgendwie“ genau da weiter, wo sie mit ihrem Debütalbum aufgehört hat. Die Texte sind immer noch aus der Sicht eines Beobachters geschrieben, der allerdings alles von der Person, die er beobachtet, weiß. Dieser Beobachter findet die richtigen Worte und trifft die richtigen Formulierungen. Er trifft ins Herz.
Der erste Song des Albums der mich schon beim ersten Hören ins Mark getroffen hat, ist das dritte Lied “Windmühlen“. Ein Text der schnell nachvollziehbar ist und doch so viele Verweise und so viele Anspielungen hat, dass das Lied bei jedem Mal hören etwas mehr Tiefgang bekommt. Thematisch geht es darum, dass jemand nicht verstanden wird vom vermeintlichen Partner, aber dieser jemand von dem Partner auch nicht wegkommt.
Wieso wird man nicht verstanden?
Und wieso mag man diesen Menschen trotzdem so?
Masochismus vs. Liebe.
Weiter geht es mit “Entweder“. Der Text ist ähnlich gut und hat diese wunderbare Zeile:
…Kopf aus, Musik an…
Wie oft denken wir das? Immer wenn wir nach Hause kommen? Jeden Freitag? Und was bringt diese Flucht?
Ach, ist doch ätzend, diese ganzen Fragen.
Das können LOVE A wirklich gut. Sie fragen nicht, aber sie schaffen es, dass man sich selber fragt. Sich selbst hinterfragt. Sein Leben hinterfragt.
Das klingt alles sehr nach “Psychologie-Studenten machen Krach“. Ist wahrscheinlich nicht ganz falsch, den einen gewissen Intellekt hat die Band und die braucht auch der Hörer.
Bevor ich ende, möchte ich noch die ersten Zeilen des Songs “Der tausendste Affe“ zum Besten geben:
Dein Freund der Baum ist tot. Die weißen Tauben sind müde,
Andreas Frege hingegen hält immer noch durch.
Nach all den Jahren scheint mir das der Kreuzzug gegen die Ordnung.
Aber immerhin, irgendwie immer noch da.
Der Song “Der tausendste Affe“ kann als Song gegen die Toten Hosen verstanden werden, aber er kann eben auch anders verstanden werden.
Establishment vs. Punk.
Ordnung vs. Altersmilde.
Eigene geistige Gesundheit vs. gesellschaftliche Krankheit.
“Irgendwie“ scheint mir fast noch fieser zu sein, als “Eigentlich“, wobei die Texte beim Debütalbum irgendwie zugänglicher waren, aber eigentlich ist diese Veröffentlichung nicht schlecht.
Was Supernichts dem deutschsprachigen Punkrock sind, ist LOVE A dem deutschsprachigen Indie - Postpunk. Irgendwo zwischen Supernichts, alten Goldenen Zitronen (quasi als sie noch gut waren) und anarchischem Krachpunk.
Geschrieben von Frank am 12.03.2013, 00:00 Uhr
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