» Übersicht
» Neuigkeiten
» Reviews
» Interviews
» Konzertberichte
» Links
» Suchen
» Kontakt
» Über uns
» Datenschutz
» Impressum
WARM GRAVES - EASE

Weitere Informationen:
https://warmgraves.com/
Manchmal bekommt man etwas angeboten und geht davon aus, dass es nichts für einen ist. Diese im Innern vorweg genommene Antwort die aufgrund von gemachten Erfahrungen erfolgt, ist meist richtig. Meistens, aber nicht immer.
Manchmal greift man doch nach dem vermeintlich unpassenden. Nach kurzem Probieren und Kosten merkt man, dass es doch was ganz interessantes ist. So ist es mir mit dieser Veröffentlichung gegangen.
“Warm Graves“ aus Leipzig bringen mit “Ease“ ihr zweites Album heraus. Sieben Jahre hat es gedauert, bis diese Veröffentlichung das Licht der Welt erblickt hat. In sieben Jahren passiert viel, jedem von uns. “Warm Graves“ verarbeitet diese Erlebnisse in den Songs, was nicht immer so ganz einfach zu erfassen ist, da der Gesang oder eher die im Sprechgesang oft fragmentarisch vorgetragenen Worte im Zusammenspiel mit dem Elektrosound einen einfachen Zugang nicht immer ermöglichen. Da sind wir auch schon bei der Einordnung der Musik. “Warm Graves“ um Komponist Jonas Wehner machen elektronische Musik, jedoch weit ab vom Mainstream. Es ist ein Sound den ich schon länger nicht mehr gehört habe und der mich an den Elektrosound erinnert, der vor zwanzig Jahren in den Clubs lief, in denen sich die Subkultur getroffen hat. Irgendwo zwischen Cold Wave, New Wave und Elektro-Avantgarde. Heute nennt man das eher Ambient und Drone. Musikalisch ähnlich, würde ich sagen, nur mit anderer Geschichte.
Die Stücke haben diese kühle Distanz die ich aus dem Cold Wave kenne und die trotzdem dazu animieren, sich in ihnen zu verlieren. Zu tanzen, zu träumen...sich fallen zu lassen.
Die neun Songs bilden nicht nur das Album, sondern sind auch so gut in den Übergangen zusammengehalten, dass hier mehr ein großes, langes Stück veröffentlicht wird als neun eigenständige Songs. Beim Hören wird es nicht langweilig, ganz im Gegenteil. Je öfter ich die Musik höre, desto mehr Nuancen fallen auf, desto wärmer wird die Musik, desto mehr nimmt sie mich in ihren Bann.
Eine für mich überraschende Veröffentlichung, die ich als Außenstehender, denn Experte in diesem Bereich bin ich bei weitem nicht, für sehr gut befinde. Und wenn das schon ein Außenstehender sagt, was sagen dann erst die Kenner?
Geschrieben von Frank am 03.02.2022, 12:23 Uhr
Kommentieren
Weitere interessante Reviews
FAREWELL SIGNS - dead body language
Es ist immer wieder erstaunlich, dass aus Bayern so geile Musik kommt, bei so schwierigen Voraussetzungen (CSU, Freie Wähler, Katholisch, Konservativ...) !!! Allerdings veranstaltet auch Pumuckl...
YELLOW UMBRELLA - THE BLACK ALBUM
Es gibt ja immer wieder Veröffentlichungen die aus dem Rahmen fallen. Sei es, dass die Verpackung besonders schön und aufwendig gestaltet wurde oder dass es sich um eine besonders seltene...
SAFI - GROTESKE
Das dritte Album von SAFI hört auf den Namen “Groteske“ und genau so lässt sich das ganze Machwerk beschreiben. Ohne zu wissen was mich erwartet war schon der erste Track von...
ALARMSIGNAL - INSOMNIA
ALARMSIGNAL gibt es jetzt mittlerweile auch ein Vierteljahrhundert. Puh, das ist viel und im deutschsprachigen Punkrock oder Deutschpunk ist die Halbwertzeit von vielen Bands nach 25 Jahren...
RENO DIVORCE - TEARS FOR BREAKFAST
Ich gehe in die Rockbar. Dort suche ich mir ein schönes Plätzchen. Der schönste Platz ist immer an der Theke, so heißt es. Also setze ich mich an die Bar und bestelle folgendes: Einen...
SCHNUPPE - DRIN WAS DRAUFSTEHT
Aaaah.... Nach nur wenigen Sekunden Laufzeit schon voll angeschrien werden... Ladies, ready for take off! ...und zack geht es los. SCHNUPPE aus Köln, drei Frauen, Spätnewcomer,...