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PROLLIGANS - ...MIT FUG UND RECHT!

Weitere Informationen:
http://www.prolligans.com/
http://www.myspace.com/prolligansband
PROLLIGANS kommen aus dem Saarland. Die Band existierte von 2004 bis 2006. Danach ging man getrennte Wege. Pudolf, Sänger und Gründungsmitglied hatte die Band aber nicht, wie die anderen vergessen und begraben, sondern hatte immer den Gedanken die Band wieder zu beleben.
In 2009 war es dann so weit. Neue Mitstreiter waren gefunden, und ab ging´s. Es wurde bereits nach den ersten Proben an einem neuen Album gebastelt, welches auf den wunderbaren Namen “…mit Fug und Recht“ hört, und für die Band weit mehr als ein Lebenszeichen ist, sondern ein pöbelnder Schrei gegen alle.
PROLLIGANS, ein Name der aus Prolls und Hooligans besteht, schauen böse und ein bisschen arrogant auf dem Cover. So wie man sich das bei dem Namen vorstellt. Glatzen, Tattoos und böse Gucken. So ist das, in der Streetcore - und Oi - Szene. Man muss ja schließlich zeigen wie hart und stark man ist. Für wen auch immer.
Die Band versteht aber nicht nur was von Posen sondern auch was von Musik. Der Sound der aus den Boxen knallt ist höllisch fett. Schlagzeug, Bass und Gitarre machen eine verdammt gute Arbeit. Das Intro ist wunderbar zum einpegeln auf der heimischen Anlage, bevor es mit dem ersten Song “Wir knallen alles weg“ losgeht.
Vom Sound erinnern PROLLIGANS sehr an Toxpack oder Troopers aus Berlin. Von den Gesangsmelodien her, kommt mir auch oft OXO 86 aus Berlin in den Sinn, obgleich OXO 86 eher eine Skapunk-Band sind. Musikalisch machen PROLLIGANS eine sehr gute Figur.
Textlich kann die Band allerdings mit dem guten Sound nicht mithalten. Die Jungs geben sich zwar Mühe, was Reim und Didaktik angeht und sprechen mit Songs wie “Das Gesetz der Ehre“, oder “Spatzenhirn“ auch persönliche Themen an, aber es kommt halt immer wieder der Proll heraus. Der Proll, der in dem an sich guten Text zu “Spatzenhirn“ die Leute die anonym auf die Band schimpfen “Stricher“ nennt. Das passt nicht und gibt dem Text einen schlechten Nachgeschmack. Dazu gesellen sich Texte wie zum Song “Kahl“ die ganz stark an der Grenze zur Dummheit kratzen. Zu mal sich die Band mit dem Text zu “Kahl“ selber widerspricht, wie man beim Song “Wir knallen alles weg“ hören und im Booklet lesen kann.
Das die Band sich auch nicht zu fein ist, eine ganz tiefe Kerbe in das Holz zu schlagen, welches Sexismus heißt, beweisen sie in “Sex & Gewalt“ und in “Kein Gewissen“. Vor allem “Kein Gewissen“ ist ein Song der einfach daneben ist. Die Tresenfrau die freundlich das Bier rüberreicht wird als Tresenfotze beschimpft. Das sollen die Jungs mal im “Trinkteufel“ in Berlin-Kreuzberg versuchen, da dürfte es mehr als nur Hausverbot geben.
Was man der Band allerdings wirklich zu Gute halten muss, und mit dem ich in der Deutlichkeit nicht gerechnet hab, sind ihre Aussagen den rechten Rand betreffend. Die Band mag Proll und Hooligan sein, und in die rechte Ecke würde ich sie nach dem Hören dieses Albums nicht einordnen.
Kommen wir zum Fazit von “…mit Fug und Recht“.
Die sehr guten musikalischen Ansätze und die Begeisterung die der Sound weckt machen sich PROLLIGANS durch die teilweise schlechten Texte größtenteils wieder zunichte. Schade, denn die Fünf könnten eine aggressive Antwort auf TOXPACK sein.
Geschrieben von Frank am 22.02.2011, 00:00 Uhr
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