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KÄRBHOLZ - karma
Weitere Informationen:
http://www.kaerbholz.de
http://www.facebook.com/Kaerbholzoffiziell
Wer nach den ersten beiden Songs des neuen KÄRBHOLZ Albums "Karma" noch sitzt, der hat von Rock´n´Roll keine Ahnung ! Mit "Lass mich Fliegen" und "Die Dämonen in mir" startet also der sechste Longplayer der 4 tätowierten Jungs aus dem Köln-Bonner Umkreis. Beide Songs gehen unheimlich geil nach vorne, melodisch und trotzdem hart. Die Texte kann man nach dem ersten mal hören schon mitsingen, einfach nur geil geil geil ! Man wird geradezu animiert diese Songs mitzusingen...
Das zeichnet gute Songs aus und das man dabei den typischen ONKELZ - Sound raus hört ist in diesen Fall vertretbar, da sich KÄRBHOLZ ganz klar gegen gestriges Gedankengut ausspricht. Das zeigt die Band auch im dritten Song "Kein Rock´n´Roll", in dem die Band eine klare musikalische Antwort von sich gibt und jeder fragwürdigen und getarnten Deutschtümelei trocken den Mittelfinger zeigt. Brillant ist vor allem der kurze Reggaepart im Song, mit Gastsänger Felix Volmert von den THE BEATBURNERS aus Warburg. Hammer.
Was jetzt schon auffällt: Die Band ist reifer geworden und bringt neue Klänge in die Songs, damit sie noch fetter werden. So hört man in den 15 Songs öfters eine Hammond-Orgel, die einen angenehmen Grundsound hergibt. Dazu gibt es in den Songs mal ´nen Akkordeon, mal ´ne Trompete, mal ´ne Ukulele und mal ein Klavier zu hören. Vielleicht habe ich auch das eine oder andere weitere Instrument überhört, aber der Sound ist so füllig, da kann das schon mal passieren :-)
Etwas langsamer fahren die Jungs bei "Das hier ist ewig" aber immer noch im höchsten Gang. Aber spätestens beim fünften Track "Sink oder Schwimm" schalten KÄRBHOLZ einen Gang runter und reflektieren die vergangenen Jahre. Bedächtig die Musik und nachdenklich der Text in dem Sänger Torben fragt: mitschwimmen oder absaufen, um einen Neuanfang beginnen zu können. "Es fühlt sich richtig an" und "Nichts von dem" sind zwar keine Vollgas Rock´n´Roll Songs, aber das würde auch nicht zu den Texten passen, in dem es über das positive Lebensgefühl geht. Trotzdem geht es bei den beiden Songs im höchsten Gang über die A3, nur eben nicht mit 250Km/h.
Nun kommen wir zum ersten und einzigen Song, der mir überhaupt nicht gefällt "Instrumental". Wie Titel des Tracks schon aussagt, hier geht es "Instrumental" zur Sache. Überwiegend auch noch sehr gemächlich. Nee, das geht doch gar nicht, ein Song ohne Text, das ist doch wie ein Döner ohne Fleisch :-(
Gut das es mit "Tiefflieger" gleich wieder ein Überfall mit harten Gitarrenriffs und wirbelnden Trommelsticks gibt. Zwischendurch wird einmal Luft geholt um dann weiter mit 250 Sachen über die Bahn zu brettern ;-) GEIL
Die folgenden Tracks "Steh auf", "Ich will Dich (nie wieder sehen)" und "Abschied" stehen allesamt langsam auf. Die Songs beginnen musikalisch mit Bedacht, damit das Augenmerk mehr auf dem Text liegt. "Abschied" nimmt über die kompletten 4½ Minuten Spielzeit keine Fahrt auf und die Melodie erinnert mich doch sehr stark an "What´s up?" der 4 NON BLONDES. Generell basieren fast alle 15 Songs auf dem typischen Rocksounds, neue Melodien fallen heutzutage nicht mehr so einfach aus dem Ärmel, andererseits muss man auch das "klauen" nicht so offensichtlich machen, wie bei "Steh auf" á la "Rebell" von den ÄRZTEN ;-)
Auf jeden Fall übernehmen die sachten Songs die Hegemonie im zweiten Teil des Albums. Nimmt KÄRBHOLZ damit Abschied von Ihren Markenzeichen: "Vollgas Rock´n´Roll"? Ich will es nicht hoffen !
Allerdings fahren auch die letzten 3 Songs "Wenn Musik da ist", "Seite an Seite" und "Lauter" nicht immer im höchsten Gang. Aber KÄRBHOLZ wollen ja auch nicht mit Metalcore oder Trash überzeugen, sondern mit guten handgemachten Indie-Punk-Rock´n`Roll. Und das schaffen sie vor allem im ersten Teil von "Karma". Im zweiten Teil ziehen leider die musikalischen Strukturen der Songs meine subjektive Bewertung herunter, leider..... Wobei die Texte aber allesamt Top sind !
Geschrieben von Karsten Conform am 17.01.2015, 19:26 Uhr
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